Der Wald, seine Bewohner und die Jahreszeiten

Im Wald gibt es zu jeder Jahreszeit viel zu entdecken. Da singt ein Vogel, dort duftet eine Blüte, und eine Schnecke kriecht übers Moos. Vielleicht entdeckst du auf dem Boden einen Tannenzapfen, im Herbst farbiges Laub und im Winter Tierspuren im Schnee.

Warum hinterlassen Schnecken eigentlich Schleimspuren? Warum verlieren Bäume ihre Blätter, warum duften Blüten und warum schneit es? Hier findest du Antworten auf zahlreiche Fragen rund um den Wald, seine Bewohner und die verschiedenen Jahreszeiten.

Wo schlafen Wildschweine?

Schlafendes Wildschwein

Wildschweine sind vor allem in der Dämmerung unterwegs und schlafen am Tag. Dazu graben sie mit ihrem Rüssel Mulden in den Boden und polstern sie mit Laub, Zweigen oder Gräsern. Je nachdem, ob es regnet, schneit oder heiss ist, wählen Wildschweine andere Orte für ihre Schlafplätze.

Warum sehen Tannzapfen geschuppt aus?

Fichtenzapfen

Zwischen den Schuppen von Tannen oder Föhren befinden sich die Samen des Baums. Diese sind empfindlich gegen Kälte, Nässe, Trockenheit, Pilze und vieles mehr. Die Schuppen schützen die Samen, während sie heranreifen. Wenn sie reif sind, öffnen sich die Schuppen und die Samen fallen heraus.

Warum sind Blätter grün?

Blätter der Stieleiche

Blätter enthalten den grünen Farbstoff Chlorophyll. Warum aber ist das Chlorophyll grün? Das hat mit dem Sonnenlicht zu tun: Sonnenlicht besteht aus mehreren Farben. Man nennt sie auch Spektralfarben. Du kannst sie zum Beispiel bei einem Regenbogen sehen: Das Sonnenlicht wird durch die Regentropfen gebrochen und in seine Farben aufgefächert.

Je nachdem, auf welchen Gegenstand das Sonnenlicht fällt, wirft es andere Farben zurück. Das nennt man Reflexion.

Aus den Farben, die zurückgeworfen werden, mischt sich die Farbe, die wir dann sehen. Die Farbmischung funktioniert hier anders als bei Wasserfarben. Eine Wiese oder Blätter werfen vor allem den grünen Farbanteil zurück, darum sehen wir sie grün. Die Löwenzahnblüte wiederum reflektiert rotes und grünes Licht. Daraus mischt sich die Farbe Gelb.

Warum ist Schnee weiss?

Rotfuchs im Schnee

Schnee besteht aus winzigen Eiskristallen. Diese werfen alle Farben zurück. Da Eiskristalle unterschiedlich geformt und angeordnet sind, werden die Farben in verschiedene Richtungen zurückgeworfen und so gemischt. Alle Farben des Lichts ergeben zusammen weiss. Deshalb sehen wir Schnee weiss.

Warum werden Blätter im Herbst farbig?

Herbstlaub

Im Herbst schaffen die Bäume ihre Nährstoffe aus den Blättern zurück in Äste, Stamm und Wurzeln. Dort speichern sie die Nährstoffe bis zum Frühling. Dabei bauen die Blätter auch den grünen Farbstoff Chlorophyll ab, und die gelben, roten und braunen Farbstoffe werden sichtbar.

Warum verlieren Bäume im Herbst ihre Blätter?

Baumkronen mit verwelkten braunen Blättern

Im Winter ist das Wasser im Boden oft gefroren, und die Bäume können es nicht aufnehmen. Ohne Blätter aber braucht ein Baum weniger Wasser, darum werfen Laubbäume ihre Blätter ab.

Warum verlieren die meisten Nadelbäume ihre Nadeln im Herbst nicht?

Schnee auf Nadelbaum

Bei Laubbäumen verdunstet viel Wasser über die Blätter. Über Nadeln geschieht das weniger, weil sie kleiner und mit Wachs überzogen sind. Sie sind darum auch weniger empfindlich gegen die Kälte.

Wobei: Auch Nadelbäume verlieren Nadeln, aber im Herbst fallen nur die ältesten ab und die übrigen bleiben am Baum. Eine Ausnahme ist die Lärche. Obwohl sie ein Nadelbaum ist, verliert sie im Winter alle Nadeln.

 

Wie alt können Bäume werden?

Langlebige Kiefer in Kalifornien

In Europa wachsen Bäume, die einige hundert Jahre alt werden können. Die ältesten Eiben , Linden und Arven sind etwa 1000 Jahre alt.

In Amerika gibt es Kiefern, die man sogar auf über 4000 Jahre schätzt.

Wie verständigen sich Ameisen?

Rote Waldameisen

Ameisen spritzen Duftstoffe aus Drüsen an ihrem Hinterleib, verständigen sich aber auch mit Geräuschen. Das tun sogar junge Ameisen, die noch verpuppt sind. Forscher:innen gehen davon aus, dass die Puppen den ausgewachsenen Ameisen mit Geräuschen anzeigen, wie weit entwickelt sie sind. Wird nämlich ein Nest zerstört, retten die Ameisen zuerst die Puppen und erst nachher die Larven, die noch nicht so weit entwickelt sind.

Im Tierlexikon erfährst du mehr über Rote Waldameisen.

Warum sind manche Pilze giftig?

Grüner Knollenblätterpilz

Wenn Tiere versuchen, einen Pilz zu fressen, kann der Pilz nicht davonrennen oder sich verstecken. Daher haben manche Pilze ein Gift entwickelt, das Tiere davon abhält, sie zu fressen. Es gibt jedoch auch Tiere, die sich über lange Zeit an das Gift angepasst haben. Sie können die Pilze daher problemlos fressen.

Können Schnecken ihr Haus verlieren?

Weinbergschnecke

Nein, das ist nicht möglich, denn der Körper ist am Haus angewachsen. Wenn du also ein leeres Schneckenhaus findest, stammt es von einer Schnecke, die gestorben ist.

Was macht eine Weinbergschnecke eigentlich das ganze Jahr? Hier erfährst du es.

Warum schleimen Schnecken?

Weinbergschnecke

Schnecken sterben, wenn sie austrocknen. Der Schleim sorgt dafür, dass die Schnecke weniger Körperflüssigkeit verliert und zieht selber Wasser an. Er hält also die Schnecke immer schön feucht.

Auf dem Schleim können Schnecken kriechen: Sie bewegen sich durch wellenartige Bewegungen fort. Dort, wo der Schneckenfuss sich nach vorne schiebt, gleitet er über den Schleim. Dort, wo der Fuss sich gerade nicht bewegt, klebt er am Schleim. So können Schnecken selbst eine glatte Wand hochkriechen. Weil es aber lange dauert, um den Schleim zu herzustellen, kann sie sich nur im Schneckentempo fortbewegen.

Der Schleim schützt die Schnecke auch vor Krankheiten und dient als Verteidigung. Manche Schnecken schäumen regelrecht, weil sie so viel Schleim ausstossen, wenn zum Beispiel ein Vogel nach ihnen pickt.

Warum schneit es?

Winter im Wald

Wenn es sehr kalt ist, gefriert der Wasserdampf in den Wolken, und daraus werden Eiskristalle. Wenn sie mit anderen Eiskristallen zusammenstossen, entstehen daraus Schneeflocken.

Warum duften Blüten?

Duftveilchen

Duft und Farbe der Blüte locken Insekten, aber auch Fledermäuse an – oder an andern Orten auf der Welt Kolibris. Diese Tiere helfen den Pflanzen bei der Bestäubung. Manche Pflanzen schrecken mit ihrem Duft auch Tiere ab, die sie fressen wollen.

Mehr über Bestäubung erfährst du hier.

 

Wie bestimmt man das Alter einer Tanne?

Waldkiefer mit gut sichtbaren Astquirlen

Das Alter von Rottanne (Fichte), Weisstanne , aber auch von Waldkiefer und anderen Nadelbäumen lässt sich ungefähr schätzen, wenn sie noch jung sind. Jedes Jahr wächst am Stamm eines Nadelbaums ein neuer Astquirl. Als Astquirl bezeichnet man den Kranz von Ästen rund um einen Stamm. Auf dem Foto kannst du die verschiedenen Astquirle gut erkennen. Zähle die Astquirle (die kleinen dazwischen musst du nicht zählen) und fünf bis zehn Jahre dazu. Dann weisst du ungefähr, wie alt der Baum ist.

Warum haben Rehe einen weissen Hintern?

Rehbock

Im Dunkeln sieht man den hellen Fleck am Hintern der Rehe besonders gut. Der sogenannte Spiegel dient anderen Rehen als Warnsignal – fast wie ein Rücklicht. Flieht ein Reh, wissen die anderen, dass sie ebenfalls fliehen müssen.

Sind Feuersalamander giftig?

Feuersalamander

Wenn sich Feuersalamander bedroht fühlen, sondern sie aus ihren Hautdrüsen eine weissliche Flüssigkeit ab. Es ist giftig für Tiere, die ihn fressen wollen. Menschen spüren nur ein Brennen auf der Haut. Man sollte Feuersalamander aber ohnehin nicht anfassen, sondern nur anschauen.

Das Gift hilft dem Feuersalamander auch, seine Haut vor Pilzen und Bakterien zu schützen.

Mehr über Amphibien und Reptilien in der Schweiz erfährst du hier .

Welche Vögel kann man im Wald hören?

Gartenbaumläufer

Etwa die Hälfte aller Vogelarten, die es in der Schweiz gibt, leben auch im Wald. Manche Vögel kannst du das ganze Jahr hören, andere sind nur im Frühling und Sommer hier und fliegen im Herbst Richtung Süden.

Hör dir ein paar Stimmen an: