Hirschkäfer sind die grössten Käfer in der Schweiz. Sie fliegen vor allem an warmen Abenden aus, um sich zu paaren. Im Kampf um Baumsaft stossen sich die Männchen mit ihrem «Geweih» von den Ästen.
Hirschkäfer bevorzugen warme Lebensräume. Man findet sie vor allem in Laubwäldern mit vielen alten Eichen und Totholz. Sie leben aber auch in Gärten oder Parks.
Die Larven der Hirschkäfer ernähren sich von Totholz. Die ausgewachsenen Käfer trinken Saft von Bäumen, manchmal auch von Früchten.
Den Baumsaft finden sie bei Bäumen, die von Pilzen befallen sind oder verletzt wurden durch einen Blitzeinschlag oder im Sturm.
Um sich fortzupflanzen, suchen Hirschkäfer meist eine Safttränke auf. Die Weibchen locken die Männchen an, und oft kommt es zum Kampf zwischen den Männchen.
Nach der Paarung sucht sich das Hirschkäfer-Weibchen einen geeigneten Baumstrunk oder abgestorbenen Baum. Dort gräbt es sich bis zu 50 Zentimeter tief in den Boden ein und legt 14 bis 20 Eier nah an den Wurzeln.
Zwei Wochen nach der Paarung schlüpfen aus den Eiern die Larven. Diese bleiben im Boden. Sie fressen sich durch das morsche Holz und wachsen. Hirschkäfer-Larven brauchen drei bis acht Jahre, bis sie sich im Frühling in einer Erdkammer verpuppen. Unter einer Hülle verwandeln sich die Larven in Käfer.
Das Leben über dem Boden dauert nur ein paar Wochen. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Hirschkäfer als Larven unterirdisch.
Den Hirschkäfern fehlen die Lebensräume. Unsere Wälder sind oft zu aufgeräumt. Es gibt zu wenige alte, abgestorbene Bäume und Strünke für die Larven. Die Hirschkäfer finden ausserdem zu wenig Baumsaft-Nahrung, wenn alte, verletzte Bäume im Wald fehlen.
Der WWF unterstützt und leitet Waldschutzprojekte in vielen Ländern. Er setzt sich dafür ein, dass die Wälder erhalten bleiben und dass es strenge Gesetze gibt, um die Wälder zu schützen. Ausserdem macht sich der WWF stark für das FSC-Label. An diesem Zeichen kann man Holz erkennen, das aus einem Wald stammt, der sorgfältig genutzt wird. Das heisst, er bleibt für Tiere, Pflanzen und Menschen erhalten. Der WWF hat die Regeln des FSC (Forest Stewardship Council) mitentwickelt.