Mit ihren gepanzerten, echsenartigen Körpern und den zahngespickten Mäulern erinnern Krokodile an jene Zeiten, in denen noch Dinosaurier über die Erde gestapft sind. Ob Alligator, Nilkrokodil oder Gavial: Sie haben sich perfekt an ein Leben zwischen Wasser und Land angepasst.

Steckbrief

Grösse

1.50 Meter (Brauen-Glattstirnkaiman) bis 7 Meter (Leistenkrokodil)

Gewicht

Bis 1 Tonne (Leistenkrokodil)

Alter

Kleine Arten bis 20 Jahre, grosse Arten über 70 Jahre

Nahrung

Als Jungtiere Insekten, Fische oder kleine Säugetiere, als ausgewachsene Tiere auch grössere Beute wie Huftiere.

Lebensraum

Flüsse und Seen der warmen und feuchten Gebiete Asiens, Afrikas, Australiens und Amerikas, auch Chinas und Nordamerikas (Alligatoren), vor den Küsten Australiens und Südostasiens (Leistenkrokodil).

Spezielles

Krokodile bilden mit den Vögeln zusammen die nächsten lebenden Verwandten der Flugsaurier, Meeressaurier und Dinosaurier.

Bedrohung

Jagd und Wilderei, Verbauung und Verlust des Lebensraumes durch Abholzung, trocken gelegte Gewässer, Verschmutzung.

Arten

Man unterscheidet Echte Krokodile, Alligatoren und Gaviale.

Echte Krokodile, zu denen beispielsweise das Nilkrokodil und das Leistenkrokodil zählen, besitzen eine spitzere Schnauze als Alligatoren. Alligatoren sind die einzigen Krokodile, die auch in weniger warmen, nördlichen Gegenden überleben. Zu den Alligatoren gehören ferner die meist kleineren Kaimane in Mittel- und Südamerika. Gaviale leben nur in Ländern Südasiens wie Indien.

Lebensraum

Krokodile gibt es rund um den Globus mit einem Schwerpunkt auf der Südhalbkugel. In Europa und in der Antarktis fehlen sie vollständig.

Die meisten Arten leben in den tropischen Flüssen, Sümpfen und Seen Afrikas, Süd- und Mittelamerikas, Indonesiens und Indiens. Einzig die Alligatoren kommen auch weiter nördlich vor – im Süden der USA und in China. Manche Arten fühlen sich in den salzigeren Flussmündungen wohl, aber nur eine Art – das Leistenkrokodil – schwimmt im Meerwasser vor Australien, Indonesien und Indien.

Nahrung

Im Laufe der Jahrmillionen haben sich Krokodile zu geschickten Jägern entwickelt. Als Jungtiere fressen sie Insekten und andere kleine Tiere, bevor sie mit zunehmender Grösse stärkere Beute erlegen. Weder Vögel noch Kleintiere wie Hasen oder grosse Säugetiere wie Zebras oder Rehe sind vor den erwachsenen Tieren sicher: Ein Krokodil schnappt alles, was in seine Reichweite gelangt und zu überwältigen ist. Das schliesst auch jüngere Krokodile mit ein.

Krokodilarten mit besonders schmalen und langen Schnauzen wie der Gavial haben sich auf den Fischfang spezialisiert: Die nadelartigen Zähne bohren sich in die glitschige Beute und lassen sie nicht entkommen.

Zusammenleben

Grundsätzlich sind Krokodile Einzelgänger. Trotzdem versammeln sie sich häufig in grossen Gruppen an Flussufern oder auf Sandbänken, um sich in den Morgenstunden zu sonnen – oder sie suchen gemeinsam den Schatten von Bäumen und Sträuchern auf, wenn es am heissesten ist.

Krokodile verständigen sich untereinander mit Groll-, Gurr-, Knurr- und Zischlauten. Viele dieser Töne sind so tief, dass wir Menschen sie nicht hören. Besonders wichtig ist diese Verständigung während der Paarungszeit, wenn Männchen nach einem Weibchen suchen oder etwa andere Männchen aus ihrem Revier vertreiben möchten.

Manchmal arbeiten Krokodile auch zusammen, zum Beispiel, um grosse Beutetiere zu erlegen, die sie allein nicht überwältigen können. So treiben sie Tiere einander entgegen oder schnappen gemeinsam zu, um die Beute in Stücke zu reissen.

Mississippi-Alligatoren

Nachwuchs

Krokodile legen Eier, die denen von Vögeln ähneln. Je nach Art heben Krokodilweibchen im Sand eine Grube aus oder sie häufen verrottendes Pflanzenmaterial auf, in dem sie 20 bis 80 Eier ablegen. In diesem Nisthaufen wird es schön warm. Je nach Temperatur schlüpfen aus den Eiern männliche oder weibliche Krokodile. Bei unter 31 Grad entwickeln sich überwiegend Weibchen, bei höheren Temperaturen Männchen.

Die Jungkrokodile rufen noch vor dem Schlüpfen nach ihrer Mutter. Diese nimmt sie behutsam ins Maul und trägt sie ins Wasser, wo sie am sichersten sind vor Reihern, Waschbären oder anderen Tieren, die junge Krokodile jagen. Bei einigen Arten bleibt die Mutter noch zwei bis drei Monate in der Nähe. Von Anfang an jedoch müssen die jungen Krokodile selber jagen.

Krokodile wachsen ein Leben lang.

Nilkrokodil beim Schlüpfen

Bedrohung

Krokodilfleisch gilt als Delikatesse, und aus Krokodilleder lassen sich teure Handtaschen, Gürtel und Stiefel herstellen. Zahlreiche Krokodilarten sind früher so stark bejagt worden, dass sie fast ausgestorben wären.

Viele Krokodilarten sind geschützt. Dennoch bleiben zahlreiche Arten gefährdet: Heute machen ihnen nebst der Wilderei vor allem der Lebensraumverlust und die Lebensraumverbauung zu schaffen sowie Dämme, trockengelegte Sumpfgebiete und Waldrodungen.

Krokodilleder

Das macht
der WWF

Das macht der WWF

Der WWF arbeitet mit Behörden und Zollämtern zusammen, damit die Jagd auf Krokodile entweder verboten bleibt oder streng kontrolliert wird. Der Kauf oder Verkauf von Krokodilfleisch und Krokodilleder ist gesetzlich geregelt.

Ausserdem setzt sich der WWF weltweit für zusätzliche Schutzgebiete ein. Vom indischen Ganges bis zum Amazonas-Regenwald: Der Schutz all dieser Lebensräume kommt auch jenen Krokodilarten zugute, die in ihnen leben.

Das kannst du tun

  • Sei vorsichtig beim Kauf von Souvenirs. Wenn du unsicher bist, ob man ein bestimmtes Souvenir bedenkenlos kaufen kann, schau dir doch unseren Souvenir-Ratgeber an.
  • Erzähle deiner Familie und deinen Freunden von Krokodilen. Ob beim gemeinsamen Abendessen oder in Form eines Vortrags in der Schule: Lass andere wissen, wie faszinierend diese Tiere sind und warum viele von ihnen bedroht sind.