Galapagos-Riesenschildkröten sind echte Rekordhalter. Sie können über 100 Jahre alt werden und bis zu 260 Kilogramm schwer sein. Und das ist noch nicht alles. Sie kommen sogar mehr als ein Jahr ohne Futter und Wasser aus.
Von den ursprünglich 15 Arten der Galapagos-Riesenschildkröte sind heute nur noch zwölf erhalten. Die übrigen Arten sind ausgestorben. Eine der heute bekannten Arten kennt man erst seit 2015: Forscher:innen entdeckten, dass auf der Insel Santa Cruz zwei verschiedene Arten leben.
Zu den Galapagosinseln gehören 13 grosse und mehrere kleine Inseln, die durch Vulkanausbrüche entstanden sind. Sie bestehen grösstenteils aus erkalteter Lava. Auf dem nährstoffarmen Boden wachsen Pflanzen und Kakteen, die mit wenig Wasser auskommen.
An den Hängen der Vulkanberge regnet es regelmässig, sodass dort auch tropische Büsche, Bäume, Gräser und Farne wachsen. Die Riesenschildkröten leben auf verschiedenen Inseln und kommen sowohl in feuchten als auch in trockenen Gegenden vor.
Galapagos-Riesenschildkröten sind Pflanzenfresser. Ihre Nahrung hängt von ihrem Lebensraum und der Form ihres Panzers ab.
Schildkröten in feuchten Gebieten der Inseln haben einen kuppelförmigen Panzer und fressen vor allem Gräser, Kräuter und Flechten. Schildkröten in den trockenen Gebieten haben einen sattelförmigen Panzer. Dieser ermöglicht es ihnen, ihren Hals weit nach oben zu strecken, um an Blätter von Bäumen oder Kakteen zu gelangen.
Früher gingen Forscher:innen davon aus, dass Riesenschildkröten sich in Gruppen bewegen. Jahrelange Beobachtungen zeigen jedoch, dass die Schildkröten oft allein unterwegs sind.
Manchmal trifft man sie allerdings in kleinen oder grösseren Gruppen an. Grössere Gruppen bilden sich nur an besonderen Orten, zum Beispiel an einem Gewässer oder einem schattigen Platz zum Ausruhen.
Auf den Galapagosinseln fällt die Paarungszeit der Riesenschildkröten in die warmen Monate. Nach der Paarung sucht das Weibchen einen geeigneten Ort mit trockenem, sandigem Boden. Dort vergräbt es mit seinen kräftigen Hinterbeinen seine Eier unter der Oberfläche.
Durchschnittlich legen Schildkröten etwa 10 Eier ab. Nach drei bis acht Monaten graben sich die frisch geschlüpften Jungtiere an die Oberfläche.
Je nachdem, wie warm es im Nest ist, schlüpfen Weibchen oder Männchen. Ist es wärmer, schlüpfen häufiger Weibchen, ist es kühler, schlüpfen mehr Männchen.
Menschen brachten Tiere auf die Inseln, die dort ursprünglich nicht vorkommen. Lange sorgten diese für Probleme: Schweine buddelten zum Beispiel die Schildkröteneier aus, und Ziegen frassen den einheimischen Tieren die Nahrung weg.
Heute sind die Galapagosinseln ein beliebtes Urlaubsziel. Immer mehr Menschen kommen auf die Inseln. Für die vielen Tourist:innen baute man mehr Unterkünfte und Strassen. Sie benötigen Wasser, Strom, Lebensmittel und hinterlassen viel Müll. Dieser Müll landet oft in der Natur. Die Schildkröten verheddern sich in den Plastikteilen oder fressen den Müll, weil sie ihn für Nahrung halten. Davon werden sie krank oder sterben.
Der WWF hat mitgeholfen, die Charles-Darwin-Forschungsstation auf der Insel Santa Cruz aufzubauen. Dort wurden Wildhüter:innen ausgebildet, die seitdem einheimische Arten schützen. Die Wildhüter:innen sammeln die Schildkröteneier und brüten sie in der Darwin-Station aus. Wenn die Schildkröten gross genug sind, werden sie auf ihre Heimatinsel zurückgebracht.
Zusammen mit der Regierung hat der WWF auf der Insel Santa Cruz ein modernes Abfallsystem eingeführt. Vor jedem Haus gibt es jetzt drei verschiedene Tonnen für Restmüll, Recycelbares und Bioabfall. Die Hälfte des Mülls, und hoffentlich bald noch mehr, wird umweltschonend aufbereitet und wiederverwertet.
Halte in der Schule einen Vortrag über Galapagos-Riesenschildkröten. So erfahren auch deine Klassenkamerad:innen mehr über diese faszinierenden Tiere und warum sie bedroht sind.



