Abtauchen in die Tiefsee

Es ist stockdunkel, eisig kalt, und der Druck des Wassers ist hoch. Wir befinden uns in den Tiefen des Meeres, wo kein Sonnenlicht mehr durchdringt. Trotzdem gibt es auch hier viele Lebewesen. Mal schauen, welchen Tieren und Pflanzen wir in unterschiedlichen Tiefen begegnen.

Wir tauchen tief ins Meer ein. Dort sehen wir etwas silbern Glänzendes. Es ist ein Silberbeil. Diese Fische verstecken sich tagsüber in 800 Meter Tiefe. In der Nacht schwimmen sie hoch bis zu 100 Meter unter der Wasseroberfläche. Dort jagen sie Krebstiere und kleinere Fische.

Wir sinken weiter ab und treffen auf eine Schnecke. Ihr wissenschaftlicher Name ist Diacria trispinosa und sie lebt bis in 1000 Meter Tiefe. Zwei Flügel helfen ihr beim Schwimmen. Sie muss immer paddeln, da sie sonst langsam zum Meeresgrund sinken würde. Für Fische und Seevögel ist die Schnecke ein wichtiges Beutetier.

Bis in 1000 Metern Tiefe können wir auch die Staatsqualle Physophora hydrostatica sehen. Staatsquallen setzen sich aus vielen Tieren zusammen, den Polypen. Diese Polypen haben verschiedene Aufgaben: Es gibt zum Beispiel Fresspolypen, Schwimmpolypen und Tastpolypen. Andere Polypen dienen als Schwimmboje, damit die Qualle nicht ständig nach unten sinkt.

Drachenfisch

Inzwischen sind wir 1800 Meter unter der Meeresoberfläche. Dort entdecken wir den Drachenfisch mit dem wissenschaftlichen Namen Eustomias monodactylus. Einige Drachenfische haben eine Art leuchtende Angel an ihrem Kopf. Damit locken sie ihre Beute an.

Tief unten im Meer lässt sich sogar ein Säugetier beobachten. Der Pottwal kann bis zu 3000 Meter tief ins Meer abtauchen. Wieso er das tut, ist nicht ganz klar. Forscher:innen gehen davon aus, dass er unter anderem Riesenkalmare jagt.

Drachenfisch

Der Drachenfisch mit dem wissenschaftlichen Namen Malacosteus niger lebt 500 bis 3000 Meter tief im Meer und leuchtet rot. Sein Vorteil ist, dass viele andere Tiere der Tiefsee Rot nicht sehen können. So kann sich der Drachenfisch mit seiner „unsichtbaren“ Taschenlampe seinen Beutetieren gut nähern. Viele Tiere in der Tiefsee brauchen Licht, um Beute anzulocken oder um sich zu verständigen und leuchten daher blau. Dieses Licht können vielen Tiere sehen.

Schwarzer Raucher

Wir sind fast am Grund des Meeres angelangt und etwa 2000 bis 3000 Meter unter der Meeresoberfläche. Da sehen wir vor uns schwarzen Rauch aufsteigen. Der Rauch kommt direkt aus dem Erdinnern, ist aber eigentlich heisses Wasser. Es enthält unter anderem Gase wie Schwefelwasserstoff, der für uns Menschen giftig ist. Aber um den Schwarzen Raucher herum gibt es viel Leben. Selbst an Orten, wo wir es am wenigsten erwarten, haben sich Tiere und Pflanzen an die Umgebung angepasst.

Die Meere bedecken ungefähr 70 Prozent der Erdoberfläche und sind für unseren Planeten sehr wichtig. Denn im Meer wird unter anderem Sauerstoff hergestellt, den wir zum Atmen benötigen. Zudem nimmt das Meer viel Kohlendioxid (abgekürzt CO2) aus der Luft auf. Zusätzlich speichert das Meer eine grosse Menge Wasser, das die Erde mit Wasser versorgt.

Das Meer kann auch verhindern, dass die Temperaturen zu sehr schwanken. Wenn die Sonne tagsüber auf das Meer scheint, kann es die Wärme aufnehmen. Das Meer erwärmt sich dabei nur um wenige Grad. In der Nacht, wenn es über dem Meer kalt wird, gibt es die Wärme wieder an die Luft ab. Dadurch wird sie etwas wärmer.

Ausserdem bietet das Meer vielen Pflanzen und Tieren ein Zuhause. Damit das so bleibt, ist es wichtig, die Meere zu schützen. In unserem Tierlexikon erfährst du mehr über Tiere, die in den Meeren leben.